18 Anzeichen für ein gestörtes Mikrobiom
- 18 Anzeichen für ein gestörtes Mikrobiom
- Typische Beschwerden, die auf eine gestörte Darmflora hinweisen können
- 1. Blähbauch, Durchfall oder Verstopfung
- 2. Übelriechende Blähungen
- 3. Reizdarm
- 4. Chronische Erschöpfung und Konzentrationsprobleme
- 5. Hautprobleme (Akne, Neurodermitis, Psoriasis)
- 6. Allergien und Histaminintoleranz
- 7. Antriebslosigkeit, Ängste, Depression, Schlafstörungen
- 8. Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel
- 9. Häufige Infekte
- 10. Chronische Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
- 11. Chronische Bronchitis
- 12. Häufig wiederkehrende Blasenentzündungen (Cystitis)
- 13. Gelenkschmerzen
- 14. Herzrhythmusstörungen
- 15. Medikamentenresistenzen
- 16. Nicht-alkoholische Fettleber
- 17. Unklare Gewichtsabnahme
- 18. Übergewicht
- Mikrobiom verstehen – Gesundheit gezielt verbessern
- Typische Beschwerden, die auf eine gestörte Darmflora hinweisen können
Wenn der Darm aus dem Gleichgewicht gerät, leidet oft der ganze Körper. Viele Beschwerden, die auf den ersten Blick nichts mit dem Verdauungssystem zu tun haben, können durch ein gestörtes Mikrobiom mitverursacht werden. Dieser Artikel zeigt typische Symptome, die auf eine gestörte Darmflora hindeuten können – und gibt Hinweise, wann eine Mikrobiom-Analyse sinnvoll ist.
Typische Beschwerden, die auf eine gestörte Darmflora hinweisen können
1. Blähbauch, Durchfall oder Verstopfung
Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung zählen zu den häufigsten Anzeichen einer gestörten Darmflora. Eine unausgewogene Zusammensetzung der Darmbakterien (Dysbiose) kann zu übermäßiger Gasbildung, veränderter Stuhlgewohnheit und Völlegefühl führen.
2. Übelriechende Blähungen
Einige Darmbakterien (Fäulnisbakterien), insbesondere methanogene Archaeen und schwefelreduzierende Bakterien wie Methanobrevibacter und Desulfovibrio, produzieren beim Abbau von Nährstoffen Gase wie Methan und Schwefelwasserstoff. Diese Verbindungen haben einen intensiven Geruch und können zu stark riechenden Blähungen führen – ein mögliches Anzeichen für eine mikrobielle Fehlbesiedlung des Darms.
3. Reizdarm
Das Reizdarmsyndrom äußert sich durch wiederkehrende Bauchschmerzen, Blähungen und Veränderungen des Stuhlgangs. Bei vielen Betroffenen liegt eine Dysbiose vor – eine gestörte Zusammensetzung der Darmflora. Häufig ist zudem eine Fehlbesiedlung des Dünndarms (SIBO) nachweisbar, insbesondere bei der durchfallbetonten Form (IBS-D). Diese Form der Fehlbesiedlung kann in vielen Fällen wirksam behandelt werden, etwa durch eine gezielte Antibiotikatherapie.
4. Chronische Erschöpfung und Konzentrationsprobleme
Ein gestörtes Mikrobiom kann die Aufnahme wichtiger Nährstoffe wie Eisen oder B-Vitamine beeinträchtigen – beides essenziell für Energiehaushalt und geistige Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus beeinflusst die Darmflora die Produktion neuroaktiver Botenstoffe wie Serotonin und Dopamin, die über die Darm-Hirn-Achse das Nervensystem mitregulieren. Dysbalancen können daher mit chronischer Erschöpfung und Konzentrationsproblemen in Verbindung stehen.
5. Hautprobleme (Akne, Neurodermitis, Psoriasis)
Eine gestörte Darmbarriere („Leaky Gut“) kann dazu führen, dass unverdaute Nahrungsbestandteile oder Bakterienbestandteile in den Blutkreislauf gelangen. Dies kann das Immunsystem aktivieren und entzündliche Reaktionen verstärken – auch in der Haut. Studien zeigen, dass Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis) und Akne mit erhöhter Darmpermeabilität in Verbindung stehen können
6. Allergien und Histaminintoleranz
Eine gestörte Darmflora kann das Gleichgewicht des Immunsystems beeinträchtigen und die Toleranz gegenüber eigentlich harmlosen Substanzen verringern – ein möglicher Auslöser für allergische Erkrankungen wie Ekzeme, Asthma oder Nahrungsmittelallergien. Zudem produzieren bestimmte Bakterien Histamin, das bei unzureichendem Abbau durch das Enzym DAO zu Beschwerden wie Hautausschlag, Atemnot oder Magen-Darm-Symptomen führen kann. Dieser Zusammenhang ist besonders relevant bei Histaminintoleranz
7. Antriebslosigkeit, Ängste, Depression, Schlafstörungen
Der Darm ist ein bedeutender Produktionsort für das Hormon Serotonin, das unter anderem für Stimmung, Antrieb und Schlaf verantwortlich ist. Etwa 90–95 % des Serotonins entstehen im Verdauungstrakt – stark beeinflusst durch das Mikrobiom. Eine gestörte Darmflora kann somit zu einer veränderten Neurotransmitterproduktion führen und ist mit Symptomen wie depressiven Verstimmungen, Ängsten, Antriebslosigkeit und Schlafproblemen assoziiert.
8. Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel
Ein Ungleichgewicht im Darm – etwa durch Dysbiose oder eine gestörte Serotonin- und Histaminregulation – kann neurologische Beschwerden wie Migräne oder Kopfschmerzen begünstigen. Studien zeigen, dass bakterielle Stoffwechselprodukte, ein gestörter Serotoninhaushalt sowie eine Histaminintoleranz mögliche Trigger für Migräne darstellen. Auch Schwindel kann im Zusammenhang mit diesen Mechanismen auftreten, etwa als Begleitsymptom bei Histaminreaktionen.
9. Häufige Infekte
Der Großteil unserer Immunzellen sitzt in der Darmschleimhaut – das Mikrobiom hat somit einen entscheidenden Einfluss auf die Abwehrkraft des Körpers. Eine gestörte Darmflora kann die Funktion der Immunzellen beeinträchtigen und zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen. Dabei können sich entzündungsfördernde Stoffe wie Lipopolysaccharide (LPS) vermehrt im Körper ausbreiten und chronische Entzündungen fördern.
10. Chronische Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Die Gesundheit der Atemwegsschleimhaut steht in enger Verbindung mit der Darmflora. Eine gestörte Mikrobiota kann die Bildung von sekretorischem Immunglobulin A (sIgA) beeinträchtigen – einem zentralen Abwehrfaktor auf Schleimhäuten. Ein Mangel an sIgA kann die Schleimhautbarriere schwächen und die Anfälligkeit für chronische Entzündungen wie Sinusitis erhöhen. Über die sogenannte Darm–Lungen–Achse beeinflusst der Darm somit auch die Immunlage in den oberen Atemwegen.
11. Chronische Bronchitis
Der Darm und die Lunge stehen über die Darm-Lungen-Achse in engem immunologischen Austausch. Eine gestörte Darmflora kann systemische Entzündungen fördern und die Immunantwort der Atemwege schwächen. Studien zeigen, dass Menschen mit chronischer Bronchitis oder anderen Atemwegserkrankungen häufiger eine veränderte Zusammensetzung des Darmmikrobioms aufweisen – mit erhöhter Infektanfälligkeit und verminderter lokaler Immunabwehr in der Lunge.
12. Häufig wiederkehrende Blasenentzündungen (Cystitis)
Ein Ungleichgewicht im Darmmikrobiom kann dazu führen, dass sich krankheitserregende Keime wie Escherichia coli im Verdauungstrakt stark vermehren. Diese können später über die Harnröhre in die Blase gelangen und dort Infektionen auslösen. Ein gesunder Darm unterstützt zudem die Bildung von schützenden Faktoren wie sekretorischem IgA und kurzkettigen Fettsäuren, die wichtig für die Schleimhautimmunität sind. Bei gestörter Darmflora kann dieser Schutzmechanismus geschwächt sein und wiederkehrende Infektionen begünstigen.
13. Gelenkschmerzen
Eine gestörte Darmbarriere kann dazu führen, dass bakterielle Bestandteile in den Körper gelangen und das Immunsystem aktivieren. Diese systemische Entzündungsreaktion steht im Verdacht, Autoimmunprozesse mit auszulösen – darunter auch Gelenkentzündungen. Studien zeigen, dass Menschen mit rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis häufig eine veränderte Darmflora und Hinweise auf „Leaky Gut“ aufweisen.
14. Herzrhythmusstörungen
Die Darmflora steht über das vegetative Nervensystem in enger Verbindung zum Herzen. Eine gestörte Darmflora (Dysbiose) kann die autonome Herzregulation beeinflussen, z. B. durch Veränderungen der Herzfrequenzvariabilität, sympathische Übererregung oder Entzündungsprozesse. Auch bakterielle Stoffwechselprodukte wie TMAO oder Lipopolysaccharide stehen im Verdacht, Herzrhythmusstörungen zu begünstigen. Darüber hinaus kann eine Histaminintoleranz – durch erhöhte Histaminspiegel aus dem Darm – direkt auf das Herz wirken und Symptome wie Herzrasen oder Rhythmusstörungen verursachen.
15. Medikamentenresistenzen
Unsere Darmflora beeinflusst, wie Medikamente im Körper wirken. Einige Bakterien können Arzneimittel abbauen, bevor sie ihre Wirkung entfalten, oder ihre Aufnahme im Darm blockieren. Bei gestörter Darmflora (Dysbiose) kann sich dies negativ auf die Wirksamkeit vieler Therapien auswirken – von Schmerzmitteln bis zu Chemotherapeutika.
16. Nicht-alkoholische Fettleber
Ein gestörtes Darmmikrobiom kann über die Darm-Leber-Achse zur Entstehung einer nicht-alkoholischen Fettleber beitragen. Wenn die Darmbarriere durchlässiger wird („Leaky Gut“), gelangen bakterielle Giftstoffe wie Lipopolysaccharide in die Leber und fördern dort Entzündungen und Fetteinlagerungen. Auch eine veränderte Zusammensetzung der Darmflora – etwa ein Übergewicht an entzündungsfördernden Bakterien – beeinflusst den Leberstoffwechsel negativ. Studien zeigen, dass eine gesunde Mikrobiota das Risiko für eine Fettleber senken kann. Ebenfalls können Nahrungsunverträglichkeiten, wie eine Fructosemalabsorption, eine nicht-alkoholisch Fettleber verursachen.
17. Unklare Gewichtsabnahme
Eine stark gestörte Darmflora – etwa bei chronischen Entzündungen, SIBO oder anderen Verdauungserkrankungen – kann die Aufnahme von Nährstoffen behindern. In solchen Fällen kann es trotz normaler Kalorienzufuhr zu unerklärlichem Gewichtsverlust kommen. Veränderungen in der mikrobiellen Zusammensetzung können außerdem den Energiehaushalt und Stoffwechsel beeinflussen.
18. Übergewicht
Eine gestörte Darmflora kann zur Entwicklung von Übergewicht beitragen. Zahlreiche Studien zeigen, dass Übergewicht häufig mit einem erhöhten Verhältnis von Firmicutes zu Bacteroidetes einhergeht – auch wenn dieser Marker nicht in allen Studien eindeutig bestätigt wurde. Zusätzlich beeinflusst die Darmmikrobiota den Stoffwechsel auf mehreren Ebenen: durch eine vermehrte Energiegewinnung aus der Nahrung, Förderung von Entzündungsprozessen, Modulation der Insulinsensitivität sowie über hormonelle Signale, die das Sättigungsgefühl steuern.
Mikrobiom verstehen – Gesundheit gezielt verbessern
Eine Mikrobiom-Analyse kann bei vielen chronischen Beschwerden wichtige Hinweise liefern. Gerade wenn herkömmliche Behandlungen nicht anschlagen oder keine eindeutige Ursache gefunden wird, lohnt sich ein Blick auf die Darmgesundheit. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die Möglichkeit einer Mikrobiom-Analyse – es könnte der erste Schritt zur Besserung sein.
Erfahre auch, für wen eine Mikrobiom-Analyse sinnvoll ist.